Im Heimatmuseum Windmühle konnten Teilnehmer einer Führung über einen Fragebogen ihre Auswahl treffen. Außerdem konntest du unter www.reken.de an einer Online-Abstimmung teilnehmen. Das Backhues, die Windmühle oder die Museschoppe standen zur Wahl. Der Sieger ist die Windmühle.
Versucht der Besucher der Rekener Windmühle einmal sich in die Zeit der Erbauung und in die Menschen, den Erbauern Johan Schulte to Reken und Antonius Schulze Holthausen gedanklich zurück zu versetzen, so kommt er auch heute zu dem Entschluss, dass beide Innovationen hatten und für die damalige Zeit modern denkende Männer waren. Ein großer Teil der damaligen Dorfbewohner des Kirchspiels Reken waren Eigenhörige des Fürstbischofs zu Münster und Eigenversorger. Eigenhörige waren nach unserem heutigen Verständnis keine freien Bürger des Staates. Mühlen gab es zwar, das waren aber Wassermühlen und waren meist im Besitz des Adels. So ist es schon erstaunlich, dass zwei „unfreie“ Männer aus der damaligen Zeit den Mut aufbrachten eine Windmühle zu errichten. Zudem hatten sie ein Problem. Am geplanten Standort im Dorf Groß Reken gab es keine fließende Gewässer. Das wird wohl der Hauptgrund bei ihrer Idee, dann eine Windmühle zu bauen gewesen sein. Damit haben sie der Nachwelt einen kleinen Schatz hinterlassen. Aus dieser Zeit sind im Westmünsterland kaum Windmühlen dieser Bauart (Bruchsteine) vorhanden. Viele heute noch erhaltene Windmühlen sind erst mit dem „Mühlenboom“ 50 – 70 Jahre Später entstanden und waren dann schon aus Feldbrandziegeln erbaut oder Bockwindmühlen.
Die Mühle war gerade in Betrieb gegangen, da kam Reken 1812 zum Kaiserreich Frankreich. 1816 wurde das Münsterland preußisch. Es entstand die preußische Provinz Westfalen. Das führte auch dazu, dass die Mühle mehrfach den Besitzer wechselte bis sie 1879 endgültig in den Besitz der Familie Wiesweg kam. Zum Schluss ihrer Schaffenszeit durfte die Rekener Windmühle dann auch nicht mehr mit der Windkraft arbeiten. Ein Dieselgenerator sorgte zum Abschluss des „Mühlenlebens“ (1946) für den Antrieb der Mühlsteine.
Dann der Verfall zur Ruine und schließlich 1969-1971 die Auferstehung aus dem Dornröschenschlaf.
Heute freuen sich die Rekener, das es fast 200 Jahre nach dem Bau der Windmühle noch einmal weitsichtige Männer und Frauen gab, die uns dieses in der Region einmaliges Gebäude erhalten haben.